Bemerkungen: |
Vorliegend ein Tabulaturband (französische Lautentabulatur), der zu einer Sammlung von 6 Bänden mit Kompositionen von S. L. Weiss gehört (D-Dl Mus.2841-V-1,1 bis Mus.2841-V-1,6). Die Bände wurden von der Bibliothek 1929 (Inventarisierungsvermerk aus dem Jahr 1929) aus dem Besitz von Werner Wolffheim erworben. Sie enthalten jeweils mehrere Handschriften-Faszikel mit Sonaten, die systematisch nach Tonarten zusammengestellt sind.
Die Tabulaturbände wurden 1945 kriegsbedingt stark geschädigt: Ursprünglich vorhandene blaugraue Einbände mit Etiketten sind verloren, durch Wasserschäden litt die Lesbarkeit und wurde (Noten-)Text vollständig ausgewaschen. Hilfe für die Rekonstruktion kann nur der bereits 1928 erschienene Aufsatz von Neemann (NeemannL 1928) bieten, der die noch nicht beschädigten Bände beschreibt.
Wie die Bände in den Besitz von Wolffheim gelangten, und wo sie entstanden, ist noch nicht abschließend geklärt. Sicher scheint inzwischen zu sein, dass die Zusammenstellung der Handschriften von einem Musikliebhaber am Dresdner Hof, Friedrich Wilhelm Raschke, veranlasst wurde und dass er ihr Besitzer war (siehe dazu EDM Sonderreihe 11-16, vol.11, p.X-XI und vol.14, p.274). Es sind drei Hauptschreiber zu erkennen: S. L. Weiss, der Kompilator der Sammlung und ein dritter Schreiber.
Der vorliegende Band hatte laut NeemannL 1928 ein Etikett mit folgendem Wortlaut: "A. dur | 3 kleine | 3 große [geschweifte Klammer nach den letzten beiden Zeilen:] Suonate von S. L. Weiß | Fis. b. | 1 große Suonate S."; die Seiten 10 bis 15, 26 bis 44 und 56 sind von dem Kompilator der Sammlung (in EDM Sonderreihe 11-16 als "Schreiber A" bezeichnet), die Seiten 1 bis 7, 17 bis 24, 47 bis 54 und 57 bis 64 von einem weiteren Schreiber ("Schreiber B") geschrieben.
Der Band wurde - wie in NeemannL 1928 (p.400-401) erläutert - offensichtlich S. L. Weiss zur Überprüfung der Autorschaft vorgelegt, der entsprechende Bleistiftvermerke eintrug (siehe Einzeltitel). |