Bemerkungen: |
Neuere deutsche Orgeltabulatur.
Von verschiedenen Händen geschrieben; f. 80-102 (eine Hand) bilden einen selbstständigen Teil, der wahrscheinlich früher als der Hauptteil der Handschrift entstanden ist und im Gegensatz zu dessen überwiegend geistlichem Inhalt aus kolorierten Bearbeitungen französischer Chansons besteht.
Die Handschrift mit fränkischer Provenienz stammt mutmaßlich aus Schweinfurt.
Im Hauptteil sind die Stücke durchgehend auf gegenüberliegenden Seiten notiert.
Auf dem Vorderdeckel des originalen Pergament-Einbandes (stark beschädigt und daher nicht mehr verwendet) nach KBM 5/2: „Wilhelmus Sixtus Organista Suinfurtensis. Anno Gratiae 1602“.
Auf dem zweiten fliegenden Blatt am Vorderdeckel in roter Tinte: „Sum Guilielmi | Sixti Regiscuriani | A[nn]o: 1601“.
Auf f. 1r: lateinische und deutsche Sprüche.
Auf f. 6r: deutsche Psalmverse.
Auf f. 19r: Fragment eines fünfstimmigen Stückes ohne Bezeichnung.
Auf f. 31v-41r sind von den folgenden vierstimmigen Werken Melchior Francks nur die Überschriften angegeben; der für die Tabulatur vorgesehene Raum ist leer: f. 31v: „Wer Gott nicht | mit vnns dise Zeyt“, f. 32v: „Durch Adams | fall ist gantz verderbt“, f. 33v: „Christ vnser | herr Zum | Jordan kam“, f. 34v: „Mag ich vn= | glück nit wi= | derstan“, f. 35v: „Wan mein | Stündtlein vor= | handen ist“, f. 36v: „Ein feste burg | ist vnßer Gott | ein gute Wehr vnndt | Waffen“, f. 37v: „Eß sind doch | selig alle die im | rechten“, f. 38v: „Wo Gott zum | hauß nit gibt | sein gunst“, f. 39v: „Eß spricht der vnweisen mundt | wohl“, f. 40v: „Herz Gott nun | seÿ gepreiset“.
Auf f. 57v die Überschrift ohne Notentext: "Hertzlich lieb | hab Ich dich Ô | Herr. | 4 Vo: | Balthasar Muscuclus".
Auf f. 75r: Fragment eines sechsstimmigen Stückes in Orgeltabulatur.
Auf f. 105r: Fragment eines vierstimmigen Stückes in Orgeltabulatur.
Vom Einband abgelöst und als f. 102-105 mitgebunden: zwei Kopien eines Briefes datiert „29 Martii A[nn]o 1602“ und unterschrieben „Haubtmann und Rähte des | heiligen Reichß freyen | Ritter | schaft in Francken orts | Baunachs.“
Das Wasserzeichen ([coat of arms of Henneberg]) tritt in verschiedenen Varianten auf, u.a. Briquet no. 1228 und 2137.
Nach Drucken intavoliert bzw. abgeschrieben wurden no. 1 (Ammerbach 1583), 11-22 (M. Franck, Contrapuncti compositi 1602) und wahrscheinlich auch 45-49 (Musculus 1597). |